Sie gilt als eine der wichtigsten Messen für PKWs und Nutzfahrzeuge und dies nicht nur, weil Deutschland der Heimatort so vieler großer Automobilmarken geworden ist. Die IAA ist älter als die meisten Automobilhersteller dieser Welt; bereits 1897 wurde sie das erste Mal abgehalten. Es war der 30. September 1897 im ehrwürdigen Berliner Hotel Bristol, als die Gründungsmitglieder Benz, Daimler, Lutzmann und Kühlstein der Welt ihre motorbetriebenen Kutschen präsentierten.

Berlin war lange Zeit der Nabel der Welt 

Bis Deutschland vom Nationalsozialismus erfasst worden ist, galt Berlin in der Tat als blütenreine Weltmetropole. Und natürlich war dies der Ort, an dem die Ingenieure der Öffentlichkeit ihre neuesten Errungenschaften in der Mobilität präsentierten. Ab dem dritten Jahr nahm die Messe Fahrt auf. Waren es im Gründungsjahr noch sechs und im Folgejahr dreizehn ausgestellte Fahrzeuge, platzte im nächsten Jahr der Knoten. Die Messe war nun endgültig an der Spitze aller Automobilausstellungen: über 100 Fahrzeuge aus aller Welt wurden präsentiert und die Bedeutung wuchs von Jahr zu Jahr immer mehr an.

Der erste Wendepunkt

Galten motorisierte Kutschen lange Zeit als stinkende Spielzeuge einer elitären Oberschicht, so änderte sich dies mit Fahrzeugen auf der 16. IAA im Jahre 1924. Es war ein Neubeginn. Die Hersteller entdeckten die Mittelschicht für ihre Errungenschaften, und so wurden am 10. Dezember 1924 erstmals gleich mehrere Fahrzeuge präsentiert, die sich ein Großteil der Bevölkerung auch wirklich leisten konnte. Darunter der als Laubfrosch bekanntgewordenen Opel 4PS und der Hanomag 2/10PS, der den Spitznamen Kommissbrot erhielt.

Die Kriege setzten auch der IAA zu

In den Kriegsjahren und der unmittelbaren Zeit davor stellte die Industrie ihre Produktion auf kriegstaugliches Material um. Dadurch kam die Entwicklung von zivilen Kraftfahrzeugen ins Stocken. Motorräder waren in dieser Zeit das meistgenutzte Vehikel. Auf der IAA waren neben Motorrädern hauptsächlich Nutzfahrzeuge zu sehen. Hinzu kam der Umstand, dass die Messe immer mehr politisch instrumentalisiert wurde, sie sollte der Welt zeigen, wie weit Deutschland allen anderen überlegen war.

Politisch frei war sie nie

Nach dem Ende der Kriege war es Deutschland verboten, sich mit Industriegütern an Messen zu beteiligen. Es sollte bis zum Jahre 1951 dauern, bis die IAA wiederbelebt wurde. Die neue Heimat der Automobilausstellung war Frankfurt, da dies deutlich unpolitischer war als Berlin. Trotz der weitverbreiteten Armut so kurz nach dem Krieg kamen über 500.000 Interessierte, um sich die neuesten Autos anzuschauen. Die Begeisterung war groß und dies, obwohl es sich fast niemand der Besucher leisten konnte, eines der ausgestellten Fahrzeuge zu erwerben.

Bürgermeister, Ministerpräsidenten, Bundesminister und auch Kanzler nutzten jedoch auch nach dem Krieg die Strahlkraft der Messe, um sich zu präsentieren. Die Verflechtung geht bis heute und ist auch in anderen Ländern üblich.

Der enorme Erfolg war anfänglich nicht vorherzusehen, doch die Messe hat es geschafft, zu einer Institution zu werden. Den Umzug nach München werten viele Brancheninsider als wegweisenden und richtigen Schritt in die Zukunft.